Trotz Pandemie mehr Einsatzkräfte bei der Feuerwehr Neudietendorf

Vormittags ein tödlicher Unfall am Bahngleis, Stunden später stirbt der Fahrer eines Kleintransporters beim Auffahren auf einen Lkw. Was Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren (FFW) sehen und verarbeiten müssen, kann man sich schwer vorstellen. „Pandemiebedingt konnten wir uns nach Einsätzen nicht wie sonst zusammensetzen“, sagt Dirk Niessner. Der Neudietendorfer Wehrführer hofft, dass bald auch wieder Schulungen in Präsenz möglich sein.

Während der Coronazeit ist die Neudietendorfer Wehr schnell auf Online-Schulungen umgestiegen. „Wir haben Experimente gemacht“, sagt René Adlung. Der Vize-Wehrführer erinnert an selbstgedrehte Schulungsvideos mit Helmkamera und Webcam.

Zahlreiche Einsatze gab es im Vorjahr wegen Unwetter durch Starkregen. Zudem halfen die Einsatzkräfte im Ahrtal. 60 der insgesamt 83 Einsätze waren technische Hilfeleistungen, es gab zwölf Brände. Notfalleinsätze, wie etwa Hilfe für den Rettungsdienst, waren fünf Mal erforderlich.

Überörtlich, so auf Autobahnen, war die FFW 19 Mal im Einsatz. Trotz der Pandemie gibt es einen Mitgliederzuwachs. 54 Einsatzkräfte zählt die aktive Truppe, sieben von ihnen sind Frauen. Vor fünf Jahren waren es 41 Einsatzkräfte. Die Hälfte der Einsatzabteilung hat den Lkw-Führerschein, 29 sind Atemschutzgeräteträger.
 
Gesucht werden weiter Interessierte, die Spaß daran haben, im Team anderen Menschen zu helfen. „Wir suchen motivierte und engagierte Männer und Frauen, die abwechslungsreiche Herausforderungen meistern und Verantwortung übernehmen wollen“, so Niessner. Geboten wird eine sinnvolle und abwechslungsreiche Freizeitbeschäftigung mit Einblicken in unterschiedliche Themengebiete.

Die FFW Neudietendorf ist Teil der FFW Nesse-Apfelstädt. Zu Neudietendorf gehören die Löschgruppen Ingersleben und Kornhochheim mit neun bzw. sechs Einsatzkräften. Neudietendorf ist Stützpunktfeuerwehr und Tunnelbasiseinheit, Teil des Gefahrgutzuges und Katastrophenschutzzuges.

Zur Ausrüstung gehören sechs Fahrzeuge, darunter ein Rüstwagen, der demnächst gegen ein neues Fahrzeug ersetzt werden soll. Zudem ist geplant, die Technik im Einsatzleitwagen zu erneuern und neue Pumpen für Hochwasser-Notfälle anzuschaffen.