Am 7. September 1667 wurde in Dietendorf die Freiwillige Feuerwehr gegruendet. Eine gut organisierte und ausgebildete Feuerwehr erwies sich in Dietendorf auch zur Verringerung von Schaeden als sehr nuetzlich, die durch Hochwasser der Apfelsfaedt immer wieder entstanden.

Nachdem durch einem Brand am 21. 3. 1645 nicht mehr viele Gebaeude vorhanden waren, standen 1698 wieder 50 Haeuser, eine Schenke und Kirche. Am 5. Mai 1735 brannten wieder 32 Haeuser mit Nebengebaeuden ab. Im Dezember 1753 war ein riesiges Hochwasser. Alle Menschen mussten auf die Dachboeden. Nachher waren die Haeuser voll von Schlamm, die Fruechte verfaulten. Beide Muehlen konnten lange nicht arbeiten. Da die Hochwasser der Apfelstaedt, der Waid und des Goepfer- und Abschlaggrabens fast jedes Jahr auftraten und grosse Schaeden an Bruecken und Saegen, an Strassen und Feldern anrichteten, war die Feuerwehr dadurch mehr beansprucht als durch Braende. Über die Personen, die diesen freiwilligen Einsatz ungeachtet von Zeit und Gesundheit als Bewohner des Ortes wäehrend ihres Lebens ausuebten, ist folgendes bekannt:

Ausser Maennern für Gespanndienste (warscheinlich Besitzer von Gespannen) waren „zur Spruetze geschrieben:

Heinrich Rudolph  Hans Christoph Ehms
Hans Christian Seuring   Hans Echold oder Wuchold
Hans Christoph Ritter Hans Nicol Ritter
Hans Bernhardt Graeser  Michael Heinrich Kunse
Hans Heinrich Adlung Joh. Stephan Jakobi
Hans Elias Carl als Feuerlaeuter Martin Graeser
Hans Jakob Barth als Feuerlaeuter Joh. Balthasar Moeller

Die heutige Neudietendorfer Feuerwehr hat eine lange Tradition. Unter Ihren Kameraden finden sich verschiedenen, deren Vorfahren schon seit 300 Jahren in der Feuerwehr und Gemeinde als treue Helfer wiederholt in den Urkunden erwaehnt wurden. So lassen sich die Vorfahren von Heinz und Lothar Krumbholz sowie Lothar Thoermer zurückferfolgen …

… Nachfahren des soeben erwaehnten Meisters Klaus Krumbholz waren von Wandersleben nach Dietendorf gezogen und dann in der Feuerwehr taetig; so Melchior Krumbholz 1804 als Spruetzenmeister. Christoph Heinrich Krumbholz 1821 – 33 als Spruetzenmeister, der Ortsbrandmeister Hermann Krumbholz und ein Heinz Krumbholz als Wehrleiter oder Bereichsleiter.

Die Fam. Schaefer, Ehms und Stern waren schon 1600 in den Reihen der Feuerwehr. Ebenso treten in allen Listen der Feuerwehr viele Namen auf, die heute noch im Ort verbreitet sind, wie Meldau, Ritter, Bachmann, Moeller, Behlert, Schaarschmidt usw. Der Großvater des Feuerwehr-Kameraden und jetzigen LPG-Bauern Arno Glaeser war 49 Jahre von 1827 bis 1876 Schultheiss …

… Im Feuerwehrdienst gab es auch schon frueher Veraenderungen und Fortschritte, So wurde 1790 die eingefuehrte Feuerordnung als Feurkunst bezeichnet und Spritzenmeister Wuchold zum Kunstmeister ernannt. 1804 wurde beschlossen, dass kuenftig die Pferde vom ganzen Dorf zum Vorspanndienst gegeben werden sollten.

Weil die Gemeinde Dietendorf die Vorbeifuehrung der Wasserleitung von Wechmar nach Erfurt erlaubte, erhielt sie 1875 3 Hydranten.

Zur Verminderung der Brandgefahr in den Doerfern mussten um die Zeit von 1866 bis 1870 Brettergiebel ausgefacht und Strohwischunterlagen entfernt werden.

Ein kleines Gerätehaus für die pferdebespannte doppelzylindrische Handspritze und fuer anderes befand sich westlich neben dem ehemaligen Viehhaendler-Walther-Haus, wo jetzt das Transformatorenhaus steht. Ausserdem standen dort ein Tuermchen fuer Uebungszwecke und zum Trocknen der Schlaeuche. Vor der jetzigen Verkaufsstelle der BHG befand sich ein Teich, der sich vom Grundstück des Schumachers Stern bis hinter den Garten des Landwirtes Graeser/Hirt hinzog. Dieser Teich war die wichtigste Wasserentnahmestelle fuer die Feuerwehr. Im Winter wurde darauf Schlittschuh gelaufen und Eis fuer die Bierbrauerei entnommen.

Am 1. 1. 1781 wurde im gesamten gleichenschen Gebiet eine Feuerversicherung eingefuehrt. Weil die Ofenloecher bis dahin offen standen, sollten Bleche davor kommen. Es wurden Feuerspritzen gekauft. Anno 1821 wurde die Feuerversicherungsbank in Gotha gegruendet.